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Weiterführende, differenzierte Organdiagnostik

("großer Ultraschall, "Organultraschall", "Spezial-Ultraschall")

Die weiterführende, differenzierte Organdiagnostik ist nicht identisch mit den Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der normalen Mutterschaftsvorsorge. Vielmehr ist die, auch vereinfachend "großer" Ultraschall genannte, Untersuchung normalerweise an bestimmte Indikationen gebunden.

Dies können z.B. sein:

  • Risiken in der Vorgeschichte
  • Vererbbare Erkrankungen in der Familie
  • Verdacht auf Schädigung durch äußere Einwirkung (z.B. Röntgenstrahlen, Medikamente, Strahlentherapie, bestimmte Impfungen)
  • Auffälligkeiten bei Untersuchungen im Rahmen der normalen Mutterschaftsvorsorge (z.B. auffällige kindliche Strukturen, Veränderungen der Fruchtwassermenge oder der Plazenta, auffälliges CTG, Wachstumsverlust)
  • Erhöhtes Sicherheitsbedürfnis (psych. Indikation)
  • Verzicht auf invasive Pränataldiagnostik z.B. Fruchtwassruntersuchung (> 35 Jahre)

In der weiterführenden Organdiagnostik werden zunächst durch einen qualifizierten Untersucher alle darstellbaren kindlichen Organe sowie das Profil und der Körperumriss untersucht. Daneben werden auch die Fruchtwasser- menge und Lage / Aussehen des Mutterkuchens beurteilt.

Die Untersuchungsbedingungen sind zwischen der 20. und 23. Schwangerschaftswoche am besten, da hier ein sehr guter Kompromiss zwischen schon erkennbaren (größer werdenden) Organen und noch übersichtlichen Ultraschallbedingungen besteht. Später sind die Knochen so dicht und das Kind so groß, dass eine übersichtliche Darstellung und Abgrenzung kaum noch möglich ist. Vor allem das Herz und die Extremitäten können nach der 24. SSW in aller Regel nur noch eingeschränkt beurteilt werden.

Einen großen Einfluss auf die Aussagekraft einer weiterführenden organdiagnostischen Untersuchung haben, neben einer adäquaten Ausstattung (hochauflösendes Ultraschallgeräte) und Erfahrung des Untersuchers, jedoch auch die Ultraschallbedingungen. Auch wenn im Rahmen der ca. 30 Minuten dauernden Untersuchung sich oft eine ungünstige Lage des Kindes noch ändert, so sind durch die Dichte der mütterlichen Bauchdecken und die Lage der Plazenta (um nur zwei Faktoren zu nennen) entscheidend für die Untersuchungsqualität.

Die medizinische Beurteilung des Kindes und seiner vorgeburtlichen Umgebung sind für uns der wichtigste Grund für eine Ultraschalluntersuchung. Sie ist zwar von allen bildgebenden Verfahren das mit den wenigsten (nämlich keinen derzeit bekannten) Nebenwirkungen, bleibt aber dennoch eine medizinische Untersuchung, die einer Indikation (einem Grund für die Durchführung) bedarf.

Erst wenn durch sorgfältige Untersuchung Ihres ungeborenen Kindes wesentliche Auffälligkeiten ausgeschlossen werden konnten, ist es möglich Ihnen das ein oder andere schöne US- Bild mit zu geben.

Ablauf der Organ-Ultraschalluntersuchung

Nach Aufbringen des vorgewärmten Ultraschallgels wird zunächst ein Überblick gewonnen. Lage des Feten, Fruchtwassermenge und Plazentasitz sind die ersten Punkte, die untersucht werden. Danach folgt die Beurteilung der fetalen Organe und äußeren Strukturen (z.B. Profil, Extremitäten, Bauchdecke). Auch wenn primär nur die Struktur der Organe dargestellt wird, kann man z.B. beim Magen oder der Harnblase durch die Beurteilung der Füllung auch Rückschlüsse auf die Funktion ganzer Organsysteme ziehen. Oft variiert der Untersuchungsverlauf durch Lageänderungen des Kindes.

Im Rahmen der Organsonographie wird immer auch eine Untersuchung des fetalen Herzens (fetale Echokardiographie) durchgeführt.

Am Ende der Untersuchung wird die Durchblutung beider Gebärmutterarterien beurteilt, um frühzeitig Durchblutungsstörungen zu erkennen. Diese könnten im späteren Verlauf der Schwangerschaft zu einer Unterversorgung oder sogar zu einer Schwangerschaftsvergiftung (Gestose, Präeklampsie) führen und müssen dann individuell angepasst kontrolliert werden.

Im Rahmen der Untersuchung erkannte Störungen werden sofort im Anschluss an die Untersuchung mit Ihnen besprochen; wenn nötig, werden weitere diagnostische oder therapeutische Schritte eingeleitet.